Outplacement Beratung: 5 Fragen an Renate Westermaier.
Highlights
November, 2021, 4 Min
Renate Westermaier verfügt über langjährige Fach- und Führungserfahrung im Private Banking und HR Umfeld sowie als Trainerin für Vertrieb und Kommunikation in einer Groß- und Privatbank. Mit diesem Kompetenzbereich unterstützt Sie die EL-NET GROUP in einem Zeitraum von mehr als sechs Jahren in allen Facetten der Outplacement Beratung. Dabei begleitet Sie Fach- und Führungskräfte, scheidende MitarbeiterInnen sowie Unternehmen in Phasen der personellen Umstrukturierung und beruflichen Neuorientierung.
Die richtigen Menschen zusammen zu bringen ist eine hohe Kunst im erfolgreichen Miteinander – diese Beratungsphilosophie verfolgt Renate Westermaier, um Menschen und Unternehmen weiterzubringen. Dies gelingt ihr durch eine wertschätzende und respektvolle Haltung, Erkenntnisse, Vorschläge und Ideen klar, direkt, offen und verständlich zu kommunizieren und zu diskutieren.
Wie das gelingt? Wir haben mit Renate Westermaier über den erfolgreichen Ablauf eines Outplacement Prozesses gesprochen. Wir haben sie nach ihren typischen Herangehensweisen und Herausforderungen gefragt sowie die Unterschiede von Gruppen-Outplacement und Einzel-Outplacement analysiert. Welche Tipps Sie betroffenen Personen nach einem Trennungsgespräch mit auf den Weg gibt? Erfahren Sie hier mehr!
5 Fragen an Renate Westermaier
Der nachstehende Text basiert auf einem digital geführten Interview.
Renate, Outplacement bedeutet eine Herausforderung für Unternehmen, Führungskräfte und Mitarbeitende. Worin liegen hier die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen an dich?
Die Anforderung in einer Outplacement Beratung an mich ist, dass ich meine KlientInnen in ihrer persönlichen und emotionalen Situation abhole und aufzeige, dass sie diese berufliche Veränderung als Chance zur beruflichen Neuorientierung sowie zu ihrer weiteren persönlichen Weiterentwicklung sehen und wahrnehmen können. Oftmals durchlaufen KlientInnen in diesem Trennungsprozess eine Achterbahn der Gefühle: In dem Moment, in dem die KlientInnen eine Kündigung erhalten, verfallen Menschen häufig in eine Abwehrhaltung im Sinne von „Nein, das bin ich nicht, das betrifft mich nicht.“ Aber auch eine Einsicht, „Ja, das hatte ich schon immer mal im Gefühl, da könnte was auf mich zukommen.“ Anschließend erfolgt die Akzeptanz des Zustandes – „Ja, es ist so“ und damit die Bereitschaft positiv in die Zukunft zu sehen. In diesem Prozess sind es wesentliche Bestandteile gegenüber den KlientInnen Vertrauen aufzubauen und Wertschätzung entgegenzubringen und ihnen aufzuzeigen, dass ich ihr Sparringspartnerin bin.
Der Vorteil einer Outplacement Beratung ist unter anderem, dass scheidende MitarbeiterInnen schneller und leichter eine neue Arbeitsstelle finden, Aufhebungen einvernehmlich getroffen werden können und Unternehmen von einer hohen Sozialverträglichkeit im Personalabbau profitieren. Wie läuft so ein Outplacement Prozess ab, bzw. was sind deine typischen Herangehensweisen einer Outplacement Beratung, um diesen Prozess wertschätzend durchzuführen?
Die Beratung beginnt mit einer Standortbestimmung in der sich die KlientInnen mit den Fragen auseinandersetzen: Wo stehe ich? Was kann ich? Und was will ich überhaupt? Dabei ist es ein gemeinsames Erarbeiten der beruflichen Zielsetzung und Strategie, das Erkennen des eigenen Netzwerkes, das Erstellen der Bewerbungsunterlagen, Vorbereiten auf Vorstellungsgespräche, Unterstützung bei Vertragsverhandlungen bis hin zur Probezeitbegleitung.
Gemeinsam legen wir fest, welche Beratungselemente in der persönlichen Situation und Zielsetzung besonders wichtig sind. Mir ist die persönliche und individuelle Beratung ganz wichtig.
Der Outplacement Prozess beinhaltet eine Vorgehens- und Herangehensweise, abgestimmt auf die individuelle Situation der KlientInnen. Hier kommen den KlientInnen zugute, dass die BeraterInnen von EL NET Group neben dem offenen auch den verdeckten Stellenmarkt und die Entwicklung von Branchen sehr gut kennen.
Im Falle größerer Restrukturierungen oder Abbaumaßnahmen bietest du auch Gruppen-Outplacements an. Worin unterscheidet sich hier deine Beratungstätigkeit im Vergleich zu der Einzel-Outplacement Beratung?
Trennt sich ein Unternehmen von einer größeren Anzahl von Mitarbeitern aus einem Bereich, so wird häufig ein Gruppen-Outplacement angeboten. Es ist eine Kombination aus Workshops, Einzelberatung und aktivem Job-Search. Oft ist das Gruppen-Outplacement von der Zeit begrenzt.
Einzeloutplacement hingegen ist eine ganzheitliche, individuelle Beratung, bei der die KlientInnen gezielt auf ihre berufliche Neuorientierung vorbereitet werden. Ich begleite die KlientInnen in die für sie passende neue Herausforderung, die ihren Fähigkeiten und Kompetenzen entspricht, mit einer Onboarding-Begleitung.
Wie hat sich die Beratungstätigkeit im Outplacement mit Unternehmen für dich aufgrund der Pandemie verändert?
Das Outplacement ist während der Anfangszeit der Pandemie durch eine besondere Zeit gegangen. Man konnte sich vorher kaum vorstellen, KlientInnen per Video zu beraten – gerade in solch einem doch auch sehr persönlichen und auch heiklen Thema. Eine Outplacement Beratung lebt davon, dass sich die KlientInnen öffnen und sich eine gute Beziehung zu den BeraterInnen entwickelt. Darum ist der individuelle Austausch ganz wichtig. Das remote zu machen war schon eine Herausforderung. Meine KlientInnen haben durchwegs alle positiv reagiert. Aktuell biete ich sowohl Präsenzberatungen als auch virtuelle Beratungen an.
Wichtig ist mir hierbei, dass man sich wenigstens einmal persönlich kennenlernt um eine persönliche, vertrauensvolle Beratungsbeziehung aufzubauen. Meine Einschätzung für die Zukunft ist, dass beide Beratungsformen Bestand haben werden.
Welche Tipps in der Karriereberatung gibst du betroffenen Personen nach einem Trennungsgespräch mit auf den Weg?
Wenn die Trennung seitens des Unternehmens kommt, ist es ganz wichtig, dass die KlientInnen den Blick in die Zukunft richten und im Nachhinein nicht mit einem „Groll“ aus der Situation heraus gehen. Ein wichtiger Bestandteil eines Auffanggespräches ist es, sich offen auf die Beratung einzulassen, denn durch Outplacement verbessert sich die Chance erheblich, eine neue berufliche Herausforderung zu finden. Meine Herangehensweise ist es, den Betroffenen aufzuzeigen, dass sie eine professionelle Begleitung an ihrer Seite haben – sprich eine persönliche Outplacement Beraterin.
Entdecken Sie weitere Highlights:
Weiterbeschäftigung: Mit 66 Jahren zurück aus dem Vorruhestand?
Aufgrund des Fachkräftemangels setzen viele Unternehmen auf Weiterbeschäftigung + Redeployment. Hier kommen wir ins Spiel: Wir setzen auf die Motivationskraft unserer Coaches, die Mitarbeitende in Unternehmen begleiten und die Bereitschaft für Veränderung erzeugen.
Berufung finden: Eine Inspirationsquelle für berufliche Neuorientierung
Im Laufe des Lebens können sich neue Wege und Möglichkeiten auftun, insbesondere wenn man sich von inspirierenden Persönlichkeiten leiten lässt, die ihrer Berufung folgen. In diesem Beitrag erkunden wir die Bedeutung, die eigene Berufung zu finden.
Ab wann ist man zu alt für den Arbeitsmarkt?
Wie können QuereinsteigerInnen - unabhängig vom Alter - erfolgreiche Übergänge in verschiedene Berufe meistern und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?